Der Tonabnehmer ist dafür zuständig, der Rille auf einer Schallplatte zu folgen und sie abzutasten. Die hier eingravierten Informationen werden dann wieder in ein akustisches Signal gewandelt, das verstärkt und über die Lautsprecher wiedergegeben werden kann.
Ein Tonabnehmer ist somit ein mechanischer Wandler. Er ähnelt auch ein wenig einem Mikrofon, denn beide verwandeln kinetische Energie in Strom. Als Vorteil einer solchen analogen Tontechnik gilt, dass sie Musik im Vergleich zu digitalen Medien musikalischer, räumlicher und gefühlvoller wiedergibt. Tonabnehmer sind feinmechanische Wunderwerke, die überaus anfällig gegen Vibrationen und externe Einflüsse sind.
Die Nadel des Tonabnehmers bewegt sich mit einer äußerst hohen Geschwindigkeit innerhalb der Rille. Sie kann g-Kräften von 100 g ausgesetzt sein und eine Geschwindigkeit bis zu 100 km/h erreichen. Um einen Vergleich zu machen: Ein Kampfjet des Typs F16 ist einer Beschleunigung von bis zu 9 g ausgesetzt. Und selbst gut ausgebildete Piloten fallen in Ohnmacht, wenn sie über längere Zeit Kräften von 7 g ausgesetzt sind. Es ist demzufolge leicht nachvollziehbar, dass ein Tonabnehmersystem sehr hohen mechanischen Belastungen standhalten muss, um die Rille einer Schallplatte einwandfrei auslesen zu können.